Lexikon

Donnerstag, 15. Juni 2017

Welche gemusterten Oberteile kann ich tragen und warum? Was geht auch jenseits meiner Farbpalette und wieso?

Fragen über Fragen :)



Meine letzten Stoffkäufe waren fast ausnahmslos gemusterte Stoffe- auffällig gemustert zum Teil.
Mit der Strategie: "wenn´s mir nicht gefällt kann ich mir immernoch einen Rock draus machen und ein einfarbiges Oberteil dazu tragen" hab ich solche Einkäufe schon öfter mal gerechtfertigt, bin damit aber schon lange nicht mehr zufrieden. 
Es kostet zuviel Verschnitt, es ist immer erstmal mit Frust verbunden und endet bestenfall in Auftrennen und was anderes nähen.  
Gemusterte Röcke trage ich ja immer gerne! Aber mal so ein schönes Kleid oder eine Tunika, ein Shirt oder eine Bluse in  auffällig gemustertem Stoff hätte ich schon gerne.  Über die Jahre ist mir das Gefühl dafür vollkommen abhanden gekommen (darauf musste ich erstmal kommen- eine echte Erkenntnis :) !) und bis auf ein oder zwei gekaufte Blusen sieht es inzwischen echt mager aus in meinem Kleiderschrank. Ich hatte lange keine Ahnung mehr was mir steht und nicht... und vor allem warum.  
Was mir  (neben einer Liste an Lieblingsfarben, Schmuck und Klamottentypen ) hilft ist ganz schlicht: Fotos machen. 

Vor einiger Zeit kaufte ich online einen schwarzgrundigen Blumenstoff den ich zu einem A-Linienkleid vernähen wollte.  Als ich den Stoff dann im Paket liegen sah wusste ich ganz schnell: das gibt nicht wirklich was.  Ich hab es dann doch versucht und es sah schrecklich aus.  Wie Omas Kittel, wie ein Mauerblümchen, wie "Kannste so machen, aber iss dann halt scheisse". 

Hier der Stoff:

 
Nee, das bin ich nicht.  Auch nicht als Rock.  Oben nicht, unten nicht:
Keine Ahnung ob ich den Stoff gekauft hätte wenn ich ihn "in echt" im Laden gesehen hätte.  
Ich kann mir da nicht mehr so ganz trauen.

Gestern dann im Stoffgeschäft... ich wollte Gummiband kaufen und finde dann das hier:




Ein Panel, 70cm hoch.  Ich breche innerlich in Jubel aus: ist-der-geil-das-wird-ein-Shirt-mit-viel-schwarz-boah! 
Ob mir das steht?   Die Farben sind hier ganz ähnlich. Insgesamt einen kleinen Tick wärmer, was von Vorteil ist-  aber der Stil ist ja mal komplett ne andere Nummer.  
Das könnte mich immerhin retten: Hier steht die Rockerlady mit schwarzer Animalprinthose, Stiefeletten  und  oversized Tigershirt.   Diese Art Statement kann ich ganz gut.  Da müssen dann auch die Farben nicht schmeicheln- aber warum eigentlich nicht?  

Guckt mal, die Farben sind ganz ähnlich, das fand ich interessant als ich sie dann zuhause verglich:




 

  




 ...und doch ist alles ganz anders- auch die Stoffart:




Obwohl die Farbwahl beim Blumenkleid voll daneben war weiß ich beim Tigerprint: das wird nix für die Tonne!

 

 
 


Jetzt muss ich mir erstmal passend schwarzen Visosejersey kaufen und dann schaunmermal.



Ein mutiger Glückstreffer war dann letzte Woche das hier:




Dieser Viscosekrepp fiel mir vor einiger Zeit schon ins Auge, aber ich hab mich echt nicht getraut.  Wenn ich den rapportgerecht kaufe, dann ist das kein Schnäppchen bei 27 Euro pro Meter.
Dann hab ich ihn aber doch noch gekauft, knapp kalkuliert im Stoffverbrauch (und somit die Ärmel leider nicht im Musterverlauf wie es sich gehören würde)  und das A-Linienkleid als Tunika ( weil kürzer) genäht.
Steht mir und punkt .  Aber warum?  



Was ich weiß:  hier versammeln sich eine ganze Handvoll von Farben, die mir gut stehen. Herbst- und Gewürzfarben.  Dann noch ein Hauch von Hippie und Daumen hoch.  Auch der weichfliessende Stoff schmeichelt.
Hier also volle Punktzahl.





das Bild gibt die Farben schon ziemlich genau wieder:


In diesem Kleid fühle ich mich wohl, schaue mir gerne die vielfältigen Muster und Farben an und denke mir: wenn ich das als fertiges Kleid im Laden gesehen hätte dann wäre ich möglicherweise dran vorbeigelaufen. 


Hier bin ich happy mit dem Stoffkauf. Am Ende hat mich dieser Fummel etwa 50 euro gekostet.
Ungefähr das was ich günstigstenfalls in einem Geschäft bezahlt hätte für ein fertiges Kleid, genäht in Bangladesh für Hungerlohn zu unmenschlichen Bedingungen. 


Tschühüüüs!









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