Lexikon

Mittwoch, 20. Dezember 2017

Nähheldin dank Tasche von Crafteln: Die Heldinnentasche


 

Die Heldinnentasche aus dem Hause Crafteln ist frisch auf dem Markt und es ist nicht übertrieben zu behaupten, sie sei quasi ein Kleidungsstück. 

 

Ich war mit im Probeähteam- für mich eine Premiere und ich hatte mir da einiges mit vorgenommen ...vor allem das persönliche Zeitfenster mit allen demkbaren und undenkbaren Zwischenfällen. Im Vorhinein wurde ja ein wenig gespoilert über das "Ding". 

 

Die Heldin ( wie sie unter uns im Probnähteam nur noch genannt wird) einfach nur eine Tasche zu nennen wird ihr jedenfalls nicht gerecht.  Der Schnitt ist tricky. Einmal was das Nähen angeht: Da verlässt man sozusagen taschenübliche Pfade und setzt quasi zwei angeschnittene Beutel tja hmm... übereinander und ineinander würde ich jetzt mal vorsichtig beschreiben.

 






Die eigentliche Besonderheit ist die körpernahe Ausführung der Taschenrückseite. Damit wird sie zum Quasikleidungsstück. Sie schmiegt sich um die Hüfte und sitzt. Und Punkt. Die beiden Hälften der Tascherückseite ergeben beim Zusammenähen eine leichte, hüftschmeichelnde Wölbung.




Taschen wie wir sie kennen, die sehen im besten Falle schick aus wenn sie zb über einer Stuhllehne hängen oder im Schaufenster stehen. Die Heldin entfaltet ihre wahre Grösse im getragenen Zustand:  eine grosszügige, unglaublich viel fassende Aussentasche und als kleine Schwester sozusagen eine hineingearbeitete, hängende Innentasche mit Reissverschluss.

 

Eine spezielle Gelenksteckschnalle am Tragegurt verarbeitet ( im Craftelnshop erhältlich, ebenso wie das Schnittmuster für die Heldinnentasche) sorgt für 100% Körperkontakt und zwar beim Gehen ebenso wie beim Fahrradfahren. Meine Tasche trägt allerdings  Karabiner weil sie in meinem Heldinnenalltag die Kollegin einer anderen Tasche mit ebensolchen Karabinern ist.  Der Look der Heldinnentasche passt perfekt zum Stadtmantel von Crafteln. Ich persönlich habe mich nach dem Nähen der Heldin nochmal im Crafteln-Schnittmusterkiosk umgesehen und mir den Schnitt zum Kimonokleid bestellt. Der Crafteln-Partyrock liegt hier *hüstel* schon einige Zeit ausgedruckt immerhin zum zuschneiden bereit.  Darf ich hier mal in einem halben Satz Rüdiger Hoffman zitieren?  "ich weiß nicht ob Sie es schon wussten, aber..."  im Schnittmusterkiosk von Crafteln sind nicht nur diverse Schnitte erhältlich sondern unter anderem auch Stoffe passend zu den Schnittmustern und - was ich besonders angenehm finde- die Nähzutaten für die jeweils angebotenen Schnittmuster. 

Während des Probenähens wurde eine Vielfalt an Stoffen unter die Nähmaschinen bemüht. Was meine Wenigkeit betrifft: ohne Rücksicht auf Verluste. Ich habe gnadenlos auf meine Berufserfahrung und meine Polstermaschine gesetzt und einen dicken Chenillerips aus dem Einrichtungsbereich verarbeitet. Das allerdings nur weil ich unbedingt eine Kombitasche zu meiner bereits genähten kleinen Reisetasche haben wollte und brauchte. Für die Kappnaht wie in der Anleitung beschrieben war der Stoff viel zu dick. Ich habe dann mein altes Lehrbuch bemüht und eine andere Version der Kappnaht gesteppt. In einem nächten post werde ich da mal näher drauf eingehen. Auch die französische Naht an den Ecken der Aussentasche war für mich nicht machbar, das hätte einen unansehnlichen steifen Stoffwulst ergeben. Also musste ich die Aussentasche mit einem Polyestertaft abfüttern um eine ansehnliche Innenseite zu bekommen. Ist so im Schnitt nicht vorgesehen aber mit ein wenig Näherfahrung ohne weiteres drin und Hand aufs Herz: wer mag nicht gerne einem Schnitt doch noch die zusätzliche persönliche Note verpassen, hm?  

 

Als Kombistoff verwendete ich eine smoothe Microfaser, die mich vor weiteren Stoffwülsten rettete. 

Dieser Lüster!  So auch im Original, eine Augenweide!

Fazit: Die Heldinnentasche mag nicht gerne übertrieben dicke Stoffe. 

Manches fluppte bei den Damen fast von alleine, andere Stoffe brauchten etwas mehr Zuwendung und Näherfahrung. Alle, wirklich alle Taschen sind ganz persönliche Begleiter der Nähkolleginnen geworden. Jede auf faszinierende Weise besonders. 

Ich habe mich erfolgreich durch meine eigenen Nähansprüche gewurschtelt und mit einem Lieblingsstoff die Ergänzung zu meiner heissgeliebten Reisetasche bekommen. Wer nähen kann ist klar im Vorteil. 

 

Wenn ich einmal im Monat zu meinen Wochenendseminaren fahre, kann ich nun einen schmalen Aktenordner plus mehrere Fachbücher ansehnlich in der Aussentasche verstauen ( wohlgemerkt: locker verstauen!)  und habe dennoch griffbereit und ohne grosses Gewurschtel die Innentasche mit Reissverschluss für meinen anderen Krimskrams zur Verfügung. 


 



 



 Hier die Linkliste zu den Probenähkolleginnen und ihren Heldinnentaschen:

Dienstag, der 12.12.:
Tina, Sophie (Facebook) und Mücke

Mittwoch, der 13.12.:
Frau Sonnenburg und Frau Ostenfelder Nähstube

Donnerstag, der 14.12.:
Mariabarbara, Patchworkangel(a), Chris'Nadelspiele, Strickprinzessin und Birgit

Dienstag, der 19.12.
Nochmal Frau Naekatze und Chris'Nadelspiele, Ejas Freudentränen

Donnerstag, der 21.12.
Birgit , Wiebke und Mariabarbara

 

Wer nähen kann ist klar im Vorteil 

Und damit geht es zu RumS 



...tschühüüs!

























12 Kommentare:

  1. Das ist natürlich sehr praktisch, wenn man zwei zueinander passende Taschen zeigen kann. LG Carola

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  2. Ja, wer nähen kann ist da im Vorteil :)

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  3. Die beiden Taschen zusammen sind einfach der Knüller. Ganz großes Kino. LG Anja

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    1. Vielen Dank! Da hatte ich Glück, noch Stoff genug zu haben. Lg

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  4. Dein Taschen-Duo finde ich absolut die Krönung in unserer Heldinnenauswahl! Und Du hast ja auch traumhafte Stoffe verarbeitet.
    LG Barbara

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    1. Oh, vielen Dank Barbara! Ich wollte es aber nicht so spannend machen und als Letzte fertigwerden. Das läuft mir noch ein wenig nach. Lg

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  5. Toller Post, der es genau beschreibt. Und eine wirklich schöne und ausgefallene Tasche!
    LG Tina

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    1. Danke, die Tasche ist leicht und flott zu nähen wenn man es einmal raushaut. Ich denke, ich werde noch eine Nachfolgerin nähen. Lg

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  6. Jetzt komme ich auch endlich dazu deinen tollen Blogpost zu kommentieren. Vielen Dank dafür. Obwohl ich wirklich keine Taschennäherhin bin, hast du mir jetzt mit der Taschenkombination einen Floh ins Ohr gesetzt. Das ist stilvolles Reisen! viele Grüße
    Meike

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    1. Das macht schon Spass, so zueinander passende Taschen zu haben.
      Der Floh wird Dir noch Freude machen :)

      LG Wiebke

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  7. Durch deinen Kommentar zu meinem Post über die Wohnsituation in Köln hast du mich auf deine Fährte gelockt. Klar kenne ich die Adenauersiedlung, hatte ich doch während meiner Gesamtschulzeit etliche Schüler von dort und damals hat man noch Hausbesuche bei den Familien gemacht. Außerdem wohnte meine Hebamme dort... Muss aber gestehen, dass ich nur noch selten auf die Schäl Sick komme, und nach Brück nur, wenn ein kollege dort auf den Friedhof kommt.-
    Die Tasche, die du hier vorstellst, hat mich erst einmal verlockt, denn langsam brauche ich einen adäquaten Ersatz für meinen schrecklichen Rehabüggel, den ich nun seit fast 8 Monaten mit mir herumschleppe, weil er so schön praktisch und angenehm ist. Aber nachdem ich so annähernd begriffen habe, wie deine Tasche funktioniert ( und was alles nicht geht, bin ich dann doch wieder etwas auf Abstand gegangen... Ich schleppe ja auch nicht mehr so viel, meist nur meine Kamera mit mir herum.
    Ich werde aber mal wieder nach langer Zeit bei Frau Crafteln vorbeischauen, Ich habe mich ja von den selbernähenden Damen ziemlich weit entfernt mit meinem Blog. Es kommentiert jedenfalls niemand mehr.
    Umso schöner, wenn sich neue Kontakte einfach so ergeben.
    Liebe Grüße
    Astrid

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  8. Witzig, wie klein die Welt ist und um welche Ecken das Bloggen einen näher bringt oder wieder auf bewährte Blogs zurükbringt :). Bei Crafteln gibt es in Kürze übrigens wieder etwas neues... soviel darf ich schonmal spoilern. Über Deinen Köln-post werde ich mich übrigens nochmal in die spezielle Architektur der 50er Jahre einlesen, das hat richtig was in mir angestossen- toll!
    Liebe Grüsse!

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