Lexikon

Montag, 23. Mai 2016

7. internationales Quiltfestival in Luxemburg (Teil 2 meines Berichtes)

Mein Ausstellungsbesuch in Wilwerwiltz führte mich unter anderem auch zur Ausstellung von Jaqueline de Jonge -da war ich regelrecht geflashed vom Farbrausch. Auf tiefschwarzem Grund knallen kleinteilige, mandalaartige Farbexplosionen gespickt mit Strassteinen fröhlich um die Wette. 
Dort konnte ich echt nur mit offenem Mund durchlaufen und die Farben regelrecht atmen.  Ganz ganz toll, auch die mäandernden grafischen Ausführungen.  


Jaqueline de Jonge

Hier "laufen" die Augen regelrecht mit   





Einige Meter weiter dann eine Ausstellung ganz traditionell von Di Ford. Grosse Arbeiten, angenehme Farben, da kam ich dann ganz von selbst wieder zu Ruhe. ...schon interessant, wie sehr Quiltwerke die Sinne und Empfindungen anticken...


Di Ford
Di Ford




Spannend waren die Arbeiten von Juliette Eckel unter dem Titel "33 Momente des Glücks". Wie sie die textilen  Materialien verarbeitet und verwertet war schon beeindruckend: 


Juliette Eckel  "33 Momente des Glücks"

Juliette Eckel   "33 Momente des Glücks"     





Nach dieser beeindruckenden Austellung und nicht mal einem halben Tag war ich so angefüllt mit Eindrücken und überhaupt nicht mehr richtig aufnahmefähig für weitere Ausflüge innerhalb des Festivals. 


...hier konnte ich schon gar nicht mehr richtig aufmerksam gucken...

Ich habe mich mit meiner Schwester zum Mittagessen und ausruhen ins grosse Zelt gesetzt, frisch gekaufte Fachliteratur geschmökert und das Treiben beobachtet. 


Mit der für mich sehr anregenden Ausstellung der Gruppe "Grenze(n)loos" hatte ich meinen ersten Teil des Berichtes über das Quiltfestival begonnen und ich möchte mit einigen Bildern aus der Mühle auch enden:
 

...spannende Entdeckungen auf einer kleinteiligen Arbeit von einer Teilehmerin der Gruppe "Grenze(n)loos"





Eine Arbeit auf der Grundlage eines selbstgeschriebenen Haiku.  Da musste ich dann auch mal schlucken





Das Stück hier fand fand ich so sehenswert, weil diese Arbeit nur die bereits aneinandergefügten Stoffrauten zeigt und dieses an sich recht grosse Stück vor einem Fenster hing, durch das dann das Licht wie durch ein bleiverglastes Kirchenfenster schien:






Wer mit offenen Augen durch die Rackésmillen ging, der entdeckte im Vorbeigehen interessant platzierte Werke:










Ein kleines besticktes Stück Stoff wurde Teil einer Quiltarbeit von Hilde Kamps




So fröhlich-freundlich wurde man willkommengeheißen von der Gruppe Grenze(n)loos





Eine besondere Wiedersehensfreude bereiteten mir gleich manche Elemente des roten Teppichs in denen ich einigeStoffe entdeckte die ich Antonie seinerzeit überlassen hatte.  Was für ein schöner Ort für ehemals ausgemusterte Stoffproben: 








Wer die Gelegenheit hat einmal eine solche Ausstellung zu besuchen, dem kann ich nur wärmstens empfehlen: tut es!     Ich war absolut beeindruckt.

Den ersten Teil meines Berichtes lest Ihr hier: 
http://wippy68.blogspot.de/2016/05/7-internationales-quiltfestival-in.html

Mittwoch, 11. Mai 2016

7. internationales Quiltfestival in Luxemburg




Vergangenen Samstag hatte ich das grosse Vergnügen, mit meiner Schwester bei bestem Wetter das Quiltfestival in Wilwerwiltz in Luxemburg zu besuchen.
Mein Schwager fuhr uns freundlicherweise dorthin und vertrieb sich die Zeit dann allerdings anderweitig- wir beiden Damen nutzten vor Ort den arrangierten Shuttleservice und besuchten einige Ausstellungen die in vier Dörfern eingerichtet waren.








Eine Augenweide!  ...kann ich dazu nur sagen. Die unterschiedlichen Ausstellungen fanden zum Teil in spektakulären Örtlichkeiten statt wie beispielsweise Kirchen oder einer alten Mühle.
Wir haben bei weitem nicht alles gesehen, aber ich habe so viele Eindrücke mitgenommen wir nur möglich.


Speziell die Ausstellung der Gruppe "Grenze(n)loos" hat mich fasziniert:


...ganz wunderbar in die Örtlichkeit der Rackésmillen eingefügte Arbeiten der Gruppe "Grenze(n)loos"



 
Wohltuend war zum einen die lockere Freundlichkeit der Damen, anregend zum anderen die unterschiedlichen, teil sehr experimentellen Arbeiten. Sowas finde ich ja immer sehr spannend.  Textile "Nach-" bearbeitung hat mich schon von jeher fasziniert.  Es ist gar nicht so einfach, sich von konventionell gelernten Techniken welcher Art auch immer zu befreien und ein Stück Stoff auf ungewohnte Weise zu bearbeiten:


Antonie Dauben-Frings vor einem Gemeinschaftswerk ihrer Gruppe Grenze(n)loos








Stoffe, die ehemals als Unterlage beim Drucken verwendet wurden, sind zusammengefügt und weiterbearbeitet worden. Gruppe Grenze(n)loos



Ich habe ja aus meiner beruflich selbständigen Zeit noch viele Kisten mit hochwertigsten Stoffen stehen die sich zum Verkauf  ironischerweise eher nicht mehr eignen.  Die Stücke sind zu klein, nicht mehr angesagt, teil zu ungewöhnlich oder es handelt sich schlicht um Stoffmusterbücher, die ich seinerzeit zu Beratungsgesprächen mit Kunden mitgenommen habe ( und die ich stets teuer eingekauft habe).  Beruflich sind die Bücher nichs mehr wert, aber diese Vielfalt an kleinen, thematisch gebundenen Stoffstücken ist alleine schon zum Anschauen eine wahre Pracht. Über diese "alten" Musterbücher lernte ich vor etwa drei Jahren die Patchworkkünstlerin Antonie Dauben-Frings kennen, der ich ganz arglos :)  einige nicht mehr benötigte Bücher überliess und die mich daraufhin zu einer ihrer Ausstellungen einlud. Ich hab mich seinerzeit regelrecht auf den Hosenboden gesetzt vor Staunen.  Die Ausstellung hatte mit Patchworkarbeiten wie ich sie mir üblicherweise vorstellte, nahezu nichts zu tun und immer wieder fand ich zu meiner grossen Freude Stücke aus "meinen" Stoffmusterbüchern wieder.  Teil arg verfremdet, immer wieder künstlerisch, spielerisch, experimentell verarbeitet.  Und stets begleitete mich damals der gute Gedanke, dass meine Stoffe in besten Händen gelandet seien.

Ähnliches konnte ich also jetzt in viel grösserem Umfang in Luxemburg anschauen:



Eine Arbeit der norwegischen Gruppe "Sting Art quilt group"





Sting Art quilt group,  Norwegen


Freundlicherweise durften wir in allen von uns besuchten Ausstellungen fotografieren und so kann ich hier einiges zeigen. Ich kann zu den Techniken meist nichts sagen weil dieses Metier mir handwerklich vollkommen fremd ist. Daher beschränke ich mich dokumentierend auf das, was ich erfragt habe oder was man mir gerne erklärt hat:



Installation der Gruppe Grenze(n)loos mit Fischen über einem liegenden Spiegel. Hier habe ich lange gestanden und gestaunt. Gruppe Grenze(n)loos



Was unsereins als Nähabfall zusammenkehrt wurde hier fixiert sowie geformt und dann als Teil der Installation verwendet




Bei "Sting Art quilt group hätte ich einige Ausstellungsstücke gerne gekauft und mit nach Hause genommen.
Ich habe nur wenige fotografiert, aber alle hatten für mich einen ganz besonderen optischen Reiz:


Ausschnitt eines Werkes von Sting Art Quilt Group, Norwegen




Teil eines Werkes von Sting Art quilt group, Norwegen



Während des Schreibens dieses Beitrags fällt mir auf wie umfangreich dieser wird.  Da ich nicht einfach die Bilder aneinanderreihen möchte und Euch dann mit der Vielfalt regelrecht erschlage, habe ich mir überlegt diesen post in Zwei aufzuteilen.  Hier ende ich also nun und lade euch ein diese Pracht auf Euch wirken zu lassen. 
Den zweiten Teil werde ich zeitnah verfassen und einstellen.  

Wie gefällt euch diese Art textiler Gestaltung?
Habt Ihr damit Berührung, kennt Ihr jemanden oder arbeitet Ihr gar selbst in dieser Richtung?



Info:
Das Fotografieren jeder Ausstellung habe ich zuvor erfragt.  Wenn ich einzelne Künstler nicht benennen kann, gebe ich zumindest den Namen der entsprechenden Quiltgruppe an.