Lexikon

Dienstag, 10. Juni 2014

...passend zum Rock die Urlaubstaschen




Der Valeska-Rock ist ja genäht, nun war noch Stoff übrig.
Die Klappentasche hat mir gut gefallen... für den Urlaub mit zwei Kindern könnte sie genau die richtige Grösse haben:  Windel für den Kleinen für Unterwegs, Spielkram für die Grosse plus Taschentücher plus Kamera plus Mützen plus Zeugs was man tagsüber so mit sich rumschleppt- das soll alles untergebracht werden.  Also hab ich sie mal genäht, die Klappentasche.  Ich habe zunächst auf jegliche Verzierung verzichtet, nichtmal ne zB weisse Paspel habe ich mir gegönnt. Als sie dann fertig war, schien sie mir zu schlicht.  Dann hab ich aus weissem Jeansstoff einen Stern draufgepinnt und pink abgenäht.






So`n  bisschen hingerotzt  war durchaus beabsichtigt und der Stern darf und soll auch gerne ausfransen mit der Zeit.  ...used-Look grüsst.   Obwohl alles so auf die Tasche passt, ist es nicht wirklich mein Stil. Wenns mich sehr stört, piddele ich den Stern vielleicht wieder ab, zunächst reicht mir das so für den Urlaub.




Den Gurt habe ich aus einfarbigem Jeansstoff angefertigt und mit einem einfachen Zierstich aufgehübscht. 














Die Tasche hat einen Reißverschluss und als Innenfutter macht ein grau/rosa gestreifter Baumwollstoff gute Laune.










...aber da gibt es nochwas ...
Es war immernoch Stoff übrig und der reichte gaaanz knapp aber ausreichend für das Kosmetiktäschlein.
Hab ich dann heute noch nachgeschoben, jetzt reicht es mit dem Sternchenstoff.  Sogar mir :)   .












Übrigens:  es nicht so, dass ich nichts zu tun habe. Im Gegenteil  -  hier warten Aufträge für meine Einrichtungskunden auf Fertigstellung aber bei dem einen fehlt mir noch Stoff, bei einem anderen muss mir der Kunde noch die Stühle bringen... und und und ...ich sitze  hier und scharre mit den Hufen. Ende nächster Woche  fahre ich in Urlaub und soll  noch alles irgendwie fertigstellen.   Um nicht ganz nervös zu werden beschäftige ich mich mit meinen privaten Projekten. 

Freitag, 6. Juni 2014

Valeska für mich und das Kosmetiktäschlein für nen guten Zweck

Einmal auch was für mich nähen.... das werde ich zukünftig ja öfter mal machen :) :
Ich hab mir den Rock "Valeska" von Farbenmix ausgesucht als Teil meiner Urlaubsgarderobe.
Ruckzuck war der genäht,  macht was her  und ich bin mir sicher da kommen noch welche nach.






...der hängt hier so im Wind :)  , ich habe ihn in Grösse 42/44 genäht- wollte keinen Frust schieben wenn er mir ( noch) zu klein sein sollte.  Aber als ich ihn anzog, war doch echt noch Platz vor dem Bauch und ich hab dann den Bund abgetrennt und vorne eine Kellerfalte eingenäht.  Jetzt passt er :)  .

Den Stoff hätte ich mir selbst gar nicht ausgesucht. Meiner Tochter gefiel der Sternchenstoff nicht und so habe ich anstelle einer Olympia für sie eine Valeska für mich gemacht.
Die Olympia-Hose von Farbenmix habe ich dann aus stinknormalem Jeans-Stretch angefertigt.
Schön isse geworden mit pinken Abnähern, aber derzeit in der Wäsche *g* .



                                                          Hier freue ich mich noch am Detail:
                                                               Die Raffung- die machts!








Meine Schwester "hat Hüfte"  und dementspechend steht eine grosse OP bevor.  Ich hab ihr spontan die Kosmetiktasche aus der Taschenspieler II   genäht.   War Premiere, ich war über den Raff-Effekt angenehm überascht.  Also, das ist ne Tasche für wirklich viel Krimskrams!
Meine Schwester wird sie in Krankenhaus und Reha begleiten, man hat ja immer Zeugs mit was untergebracht werden muss.




Jetzt muss ich aber flott in die Werkstatt... Raffrollo für eine Kundin wartet auf Fertigstellung.
Tschühüüüss!


Alles auf Anfang!

Ich hab mich entschieden... nach 14 Jahren Vollzeitselbständigkeit im Handwerk  werde ich nun aufhören.

Damals als ich anfing hab ich niemanden an meiner Seite gehabt, mich nach niemanden richten müssen :  Einfach kopfüber in die Selbständigkeit rein, irgendwie noch nebenbei abends und am Wochenende die damals erforderliche Meisterschule besucht ( muss man heute in dem Beruf nicht mehr...) und nicht selten nachts noch weiter gearbeitet... direkt im Anschluss noch ein gutes Jahr an der Meisterschule Freihandzeichnen und Farbenlehre unterrichtet  und immer immer immer gearbeitet.  Eine 40 Stundenwoche hatte ich ruckzuck in 2,5 Tagen voll :)   .   Öhm, ich hab allerdings vorwiegend 6 bis 7 Tage die Woche gearbeitet als Raumausstatterin und Einrichterin.

Einer der für mich schönsten Berufe- knallhartes Handwerk wenn man Sofas die Treppen rauf und runterträgt um sie dann in der eigenen Werkstatt neu aufzuarbeiten und zu beziehen.  Eine komplett andere Welt wenn man auf feinen Einrichtungsmessen in neuen, sagenhaften  Stoffwelten schwelgen darf. Spannend, wenn man Kollektionen und Musterbücher einkauft... was für ein  Gefühl, wenn die Pakete ankamen und ich meine Schätze ausgepackt habe!

Auf oft sehr sehr persönliche Weise  habe ich zusammen mit meinen Kunden Stoffe ausgewählt und Ideen entwickelt... ja und immer auch selbst umgesetzt.  Ich habe Vorhangstangen montiert, Teppiche verlegt, hundertfach Möbel durch Häuser geschleppt und beim Abnehmen der Stoffe ein Zeugs entdeckt in den Untiefen von Sofas uns Sesseln- das glaubt einem niemand, was da alles so drin verschwinden kann!!!
Ich hab Wandbespannungen angefertigt, Hussen für Sofas und Stühle genäht... ich habe hunderte von Vorhängen gemacht, liebend gerne Raffrollos hundertpro exakt produziert. Tagesdecken habe ich gemacht und Betthäupter angefertigt und bezogen  und und und und und.
Ich konnte einige Büros mit Sonnenschutz versehen, durfte mit Innenarchitekten zusammenarbeiten... manches mal hatte ich Gelegenheit Kurioses anzufertigen, habe eine handvoll junger Leute in meinem Beruf ausgebildet- oder es immerhin versucht :)) .....    und zwischendurch spielte sich immer auch ein bisschen Leben ab.
Dieses war teilweise recht struppig, immer selbstbestimmt und hach.... schön wars! 
Meine Werkstatt war die meiste Zeit ein Loft.  Anfangs bis 200qmtr gross ( hat sich so ergeben....)  später kleiner, dann Notwerkstatt hier und da  und im letzten Jahr habe ich meine Werkstatt und mein Geschäft in einer kleinen, selbst umgebauten Scheune bei uns zuhause aufgemacht und angefangen zusätzlich  mit Stoffen ganz anderer Art zu handeln :   günstige Stoffe vorwiegend für Kinderbekleidung, schönes Nähzubehör ...

"Bei uns zuhause" ?
Jo, ich habe eine Tochter die nun 6 Jahre alt geworden ist - seitdem sie mir ins Leben gehuscht  ist glaube ich an Engel :) !  Auf etwas ungewöhnliche Weise haben wir unseren neuen Papa kennengelernt und mit gemeinsamen Sohnemann von 1,5 Jahren steh ich hier und denke mir:
 HÄ?   Kurz mal den Film anhalten bitte! 

Eine Weile habe ich versucht "das alles und noch mehr" mit meinem Beruf zu vereinbaren.

"geht nicht gibt es nicht"


Doch, das gibt es.   Und inzwischen gewöhne ich mich dran und übe mich darin, wieder hervorzuholen was ich noch alles kann und wer ich auch noch bin und was mir über die Jahre alles so abhanden gekommen ist.
Ich sammle sozusagen  lose herabhängende Fäden meines Lebens wieder auf  und gucke mal was da am anderen Ende dran hängt und ob ich das was ich da so entdecke (wieder) haben möchte.

Wir haben hier schöne Pläne für unser Zuhause. Nix von der Stange:  über die Zeit sind hier einige Fachwerkgebäude zusammengekommen, die zu neuem Leben zu erwecken unsere Lebensaufgabe sein wird.
Machen wir gerne.  Zukünftig ein bischen Selbstversorger, Hühner, Obstbäume, Gemüsegarten.
Der Schwerpunkt meines Lebens hat sich verändert:  Familie, Haustiere,  alles hier in Ordnung halten oder in Ordnung bringen,  meinem selbständig arbeitenden Mann zur Seite stehen. Ich bin ü-40 Mami.  Das erste Kind kommt im Sommer in die Schule- da haben andere Mütter in meinem Alter die ersten Kinder schon aus dem Haus.
Und ich steh da und denke mir:  "puuuh, so fit wie früher bin ich einfach nicht mehr. ... muss ich das denn überhaupt?"   Zum grossen Glück muss ich das eben nicht mehr.  Ich hab allerdings ne weile gebraucht um es als Glück wahrzunehmen.

Was werde ich tun?
Vorwiegend privat nähen, unter anderem meinen Blog hier -endlich- schön einladend herrichten und das eine oder andere zeigen.  Ich bin mir sicher, ich werde über kurz oder lang doch wieder ein Fass aufmachen:  kleiner Onlineshop, mich auf Märkten zeigen,  der eine oder andere Einrichtungskunde wird auch nach mir fragen.  Sollte das auf entspannte Weise machbar sein, bin ich dabei.


Aber erstmal alles auf Anfang!

Tschühüüs! Jetzt tatsächlich.