Lexikon

Donnerstag, 6. November 2014

...vom Nuvem, vom Herbst und von "meinen" Farben

Seit langem macht mir der Inhalt meines Kleiderschrankes keine Freude mehr. Spätestens seit der Geburt meines Sohnes vor 1 3/4 Jahren ist es endgültig zappenduster dadrin.
Ich bekleide mich nach wie vor mit Teilen meiner Umstandsgarderobe:  mit immernoch einem Bauch wie im 4. Monat sitzt entsprechende Kleidung wenigstens "anständig". Dazu gesellen sich günstig eingekaufte Pullis und Hosen vom Discounter oder von Tschihbooooh, die so schlecht an sich gar nicht sind und ein paar Shirts und Hosen, die ich ganz ok finde. Zufrieden bin ich damit nicht. Mir hängt bei jedem Kauf einer Klamotte im Hinterkopf, dass ich ja:

-noch über 10 Kilo abnehmen möchte ( jede Schwangerschaft hat mir 7 Kilo auf den Hüften als bleibende Erinnerung hinterlassen...)

-derzeit überhaupt nicht viel Geld für Kleidung ausgeben kann

-derzeit überhaupt nicht viel Geld für Kleidung ausgeben mag

-eh fast nur haushalterisch oder handwerklich unterwegs bin... also was soll ich da mit ´nem Schönen Fummel im Schrank?

-eh grundsätzlich mal meinen Bekleidungsstil und die Farben bewusster angehen möchte

...also Spass macht das Ganze mir nicht : (

Spass macht mir folgendes:
Seit einiger Zeit bin ich regelmässige Gerne-Leserin bei FrauCrafteln und beobachte mit Freude wie sie sich ihre Garderobe schneidert, ausprobiert, verwirft, nocheinmal versucht und passend auf ihre Figur sich Stück für Stück ihren ureigenen Wohlfühlstil zusammenstellt.
Auch der Blog von beswingtes Allerlei ist spannend.  Da hat Anne konsequent ihren Kleiderschrank geleert und zeigt ihren LeserInnen was ihr an Bekleidung tatsächlich übrigbleibt, wenn sie ehrlich aussortiert was ihr nicht gefällt.   Da bleibt nicht viel und es wird neu genäht.

Wo rede ich nun nun vom Nuvem, dem Herbst und " meinen" Farben?  Hier:



Ich habe- wie so viele-  zum Herbst hin wieder angefangen zu stricken.  Im Netz sah ich zufällig das Nuvem- ein gestricktes, grosses, schön geschnittenes Tuch.  Fand ich toll, musste ich haben.  Ich habe mir die Anleitung dazu gekauft und wie empfohlen "Lace-Garn" dazu.  Ich wollte uuuunbedingt sofort anfangen zu stricken, habe mir dann -weil es mich drängte und ich aus dem vorhandenen Sortiment schnell was mitnehmen wollte - Wolle in einem hellen ...hmm... Fliederton gekauft. Ansich ganz hübsch, irgendwie aber nicht so ganz meine Farbe. Egal, ich habe angefangen zu stricken.  Es fluppte nicht.  X-mal wieder aufgeribbelt und neu angefangen.  Das Strickwerk sah stets bescheiden aus und nicht gekonnt ( dabei kann ich doch...) und die Farbe fand ich auch immer weniger ansprechend für mich....Irgendwann hab ich alles hingeschmissen, bin wieder zum Wollgeschäft gefahren und habe mir Sockenwolle gekauft. Da weiß ich, was ich hab : ).  Die Farben haben mir auch soooofort zugesagt.  Vielleicht so 12 verschiedene, vorwiegend  herbstliche Farben im Verlauf. Ich weiß ganz genau, das sind Farben die ich an mir mag.  Stricken geht mir mit der Wolle gut von der Hand und ich habe -vielleicht kennt Ihr das-  beim Draufgucken auf die Farben immer ein ganz "zuhausiges" Gefühl. Ich finde mich in dieser vorwiegend  herbstlichen Farbwelt der Wolle wieder, würde ich mal so sagen : ).   Obwohl:  ich kann auch pink oder im Sommer immer wieder gerne Jeans mit Weiß. 
Jetzt hab ich mir heute mal den Spass gemacht und aus der meiner bescheidenen Klamottenvielfalt die Farben rausgesucht, die ich stets gerne trage. Schaut mal:




Jawoll, alles in allem so ziemlich die Farben der Wolle, wie man sieht. Und was soll das jetzt alles, hm?
Ich sag es Euch:  Täglich gähnt mich die Langeweile meines Kleiderschrankinhaltes an. Ich habe daher seit einiger Zeit ein ganz persönliches Projekt im Kopf und zwar mein "Projekt Kleiderschank". Dabei geht es mir nicht darum, irgendwie bunt oder gottweißwie anders zu werden im Kleidungsstil. Ich werde einfach nur ganz allmählich mir einzelne vorhandenene Kleidungsstücke vornehmen und überlegen, ob ich sie noch behalten möchte, ob mir die Farbe wirklich gefällt, ob sie kombinationstauglich sind, ob sie zum Umschneidern taugen, ob ich sie vielleicht als Upcyclingmaterial für Kinderkleidung oder anderes verwenden möchte oder ob ich mich ganz davon verabschiede...  und das wichtigste:  ich setze das dann auch Stück für Stück um.  Über die Zeit -so der Plan-  verwandelt sich und wächst (oder schrumpft, was noch besser wäre...)  dann der Inhalt meines Schrankes in meine ganz persönliche Wohlfühlgarderobe mit vielen selbst genähten und auch mit umgeänderten "Jawoll"-Teilen.  Ohne Ballast und ohne Klamotten für "vielleicht mal irgendwann" oder "vielleicht mal irgendwen".   Sich kleiden ist Gegenwart, da möchte ich nicht 70 bis 80% Zeugs im Schrank haben mit dem mich nichts verbindet. Ich möchte mich wiederfinden, wenn ich in den Schrank schaue und die Kleidung sehe.
Passt alles ganz gut in meine derzeitige Lebenssituation, in der ich mich beruflich und innerhalb der Familie
( in der ich sehr glücklich und zufrieden bin ! ) so ganz für mich persönlich mal neu aufstellen möchte.
Wer mich da lesend oder kommentierend über die Zeit begleiten möchte, ist herzlich eingeladen.
Fotodoku ist in Arbeit.

...was für ein schöner Satz:  sich kleiden ist Gegenwart... hab ich das echt so aus dem Kopf gedrückt?  wow...




 








...tschühüüüs!
Wiebke

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